Gute Ausbilder und begeisterte Kinder sind die Zukunft unserer Vereine!
Tauchlehrerinnen und Tauchlehrer, die ihre Lizenz in den vergangenen fünf Jahren
neu erworben haben, wissen es: Für die Ausbildung von Kindern in den VDST-
Tauchvereinen bedarf es nunmehr eines gesonderten Ausbildungsmoduls, das zu
einer Zusatzlizenz zum „VDST-Kindertauchlehrer / GDL Children Diving Instructor”
führt. Die Landesverbände reagieren nach und nach darauf, dass der Bedarf an
dieser Zusatzausbildung wächst. So wurde nun Anfang Juli das Zusatzmodul bereits
zum zweiten Mal beim Bremer Landestauchverband angeboten. Die Nachfrage ist
ein gutes Zeichen: Die Zukunft der Vereine wird zunehmend von der Begeisterung
der Kinder von heute für den Tauchsport abhängen!
Insgesamt acht Tauchlehrerinnen und Tauchlehrer sowie Trainer mit jeweils sehr
unterschiedlichem Erfahrungsschatz zum Kindertauchen fanden am vergangenen
Wochenende erwartungsvoll zusammen, um den Bremer Kurs unter Leitung von
Gerd Martin vom VDST-Ausbildungsstab – dort zuständig für den Bereich „Tauchen
mit Kindern und Jugendlichen“ – zu absolvierten.
Theorie muss nicht grau sein …
Gestartet sind wir am 4. Juli mit einem langen Video-Abend zu den theoretischen
Grundlagen des Tauchens mit Kindern. Markus Brand, Ausbildungsleiter des Bremer
Landestauchverbandes, begrüßte zunächst alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer,
stellte die Referenten vor und führte in den Kursablauf und in die organisatorischen
Details für die beiden Tage ein.
Gerd übernahm dann den großen allgemeinen Teil mit Themen wie die “Eisenacher
Erklärung”, Motivation, Ziele, Voraussetzungen zum Tauchen mit Kindern sowie
Ausbildungskonzepte, Standards, Limits, Ausbildungsstufen und Beurkundung.
Später führte Gerd auch in die rechtlichen Aspekte für die Arbeit als
Kindertauchlehrer ein.
Die Begründungen für die nach Alter und Entwicklung gestuften Limits und
Standards beim Tauchen mit Kindern lieferte eindrucksvoll der zweite große Vortrag
des Abends von Burkhard Knopp, langjähriges Mitglied des VDST-Vorstandes, zu
medizinischen und entwicklungspsychologischen Grundlagen für das Tauchen mit
Kindern.
Schon jetzt dürfte allen Teilnehmerinnen und Teilnehmer begründet klar geworden
sein, dass das Tauchen mit Kindern andere Herangehensweisen erfordert als das
Tauchen mit Erwachsenen.
Am 5. Juli setzten wir den Kurs im Vegesacker Bad fort, das wir aufgrund
beginnender Sanierungsarbeiten an diesem Tag ganz für uns haben konnten. Nach
der Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nunmehr in Präsenz führte
Markus Brand mit einem Vortrag in das Thema „Prävention sexualisierter Gewalt“
ein. Er zeigte die hohe Bedeutung dieses Themas gerade für den sicheren und
fairen Umgang mit den uns anvertrauten Kindern auf.
Burkhard Knopp stellte dann die Aspekte des Tauchens mit Kindern im
Schwimmbad dar, wo es einerseits um Spaß an Tauchen, Bewegung und
Gemeinsamkeit geht, aber auch um die allmähliche Vorbereitung auf
Freiwassertauchgänge, also die Gewöhnung an die Ausrüstung und die Fertigkeiten,
die auf Tauchsicherheit bezogen sind.
Ansgar Kray, erfahrener Kinderausbilder aus Niedersachsen, widmete sich dem
Thema Freiwasserausbildung für Kinder. Es ist eine schöne Information für uns,
dass er erste Freiwassertauchgang ein Erlebnistauchgang sein soll, der die Mühen
aus dem Schwimmbad belohnt. Vor allem für die Ausbildung von und das Tauchen
mit Kindern im Freiwasser gibt es vieles zu beachten, von der Einwilligung der
Erziehungsberechtigten über die Einhaltung der vorgegebenen Limits wie der
Ausrüstungsstandards bis hin zu den Bedingungen am und im Gewässer und den
meteorologischen Gegebenheiten. Immer wieder wird für die Motivation und die
nachhaltige Begeisterung der Kinder der Erlebnischarakter hervorgehoben.
Ungeprüft kommt keiner davon
Bevor die erworbenen Kenntnisse in der Praxisphase des Kurses Übung und
Anwendung finden sollten, mussten wir Teilnehmerinnen und Teilnehmer uns erst
einer Prüfung unterziehen, die getestet hat, ob wir das Theoriewissen auch
verinnerlicht haben. Nach einer Pause erfuhren wir, dass wir alle in die Praxisphase
übergehen können, die Theorieprüfung somit bestanden haben.
Tauchen ist Wassersport: Praxis im Schwimmbecken
In der Schwimmhalle warteten unter Begleitung ihrer Eltern bereits die für den Kurs
eingeladenen Kinder auf uns, mit denen wir anhand ausgewählter praktischer
Übungen demonstrieren sollten, wie altersgerechtes und erlebnisorientiertes
Tauchen mit Kindern ganz praktisch umgesetzt wird. Jeweils zwei Anwärter
betreuten ein Kind unter Anleitung und prüfendem Blick eines Ausbilders. Dabei
führte unsere Gruppe Aufgaben aus wie Test des Wasser-Nase-Reflexes, Bleicheck
und Tauchen am Atemregler des Ausbilders. Wir bereiteten zunächst für uns die
entsprechenden Schritte vor, führten ein entsprechendes Briefing mit „unserem”
Kurskind durch und gingen dann ins Schwimmbecken. Unsere Tauchschülerin
verhielt sich dabei so motiviert und vorbildlich, dass wir in einem zweiten Tauchgang
noch fortgeschrittenere Übungen wie das Üben eines weiteren Flossenstils und
Tauchen einer bestimmten Strecke ohne Maske durchführen konnten. Im Debriefing
konnten wir uns anhand der Rückmeldungen des Kindes auch noch einmal über die
Frage der kindgerechten Umsetzung der Aufgaben vergewissern.
Happy End
Die Praxis wurde von allen ebenso sehr gut gemeistert, sodass Markus in der
Abschlussrunde acht Brevets an nunmehr acht glücklich geprüfte
Kindertauchlehrerinnen und Kindertauchlehrer der Bremer Vereine überreichen
konnte.
Veit Sorge, TL1 und Pressewart beim TSC Bremen e.V.
Hier ein paar Eindrücke von der Veranstaltung (Fotos: Annette Breckwoldt und
Vanessa Klimasch):







